Journalist im Portrait

„Wirklich spannende Presseaussendungen bekomme ich selten.“

Hanna Herbst ist seit dem Spätsommer 2015 stellvertretende Chefredakteurin VICE Alps. In ihrem Job wird Herbst von der Hoffnung, etwas zum Positiven verändern zu können, angetrieben.

 

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Was ich liebe: Jeder Text, jedes Video ist die Möglichkeit, Menschen über etwas aufzuklären. Wenn man möchte, dass Menschen über gewisse Themen aufgeklärt werden, dann kann man sich derer annehmen und selbst der Gedanke, dass man einen Leser/Zuseher erreicht hat, seine Meinung zum Positiven beeinflusst hat, ist wunderbar.

 

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Viel Arbeit, wenig Freizeit. Und auch in der Freizeit hat man den Kopf immer draußen in der Welt. Was passiert gerade und sollte ich da nicht sein und drüber schreiben? Aber das ist auch wieder das Positive. Schließlich ist Beruf dann auch irgendwo Hobby und das ist was sehr Besonderes.

 

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an? 

Hoffnung, etwas zum Positiven verändern zu können.

 

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Ich bekomme irgendwie nur Presseaussendungen zu Themen, die mich nicht interessieren. Homöopathie zum Beispiel. Ich lese meistens drüber, aber wirklich spannende Presseaussendungen bekomme ich selten. Aber wenn dann: Flüchtlingspolitik & Innenpolitik.

 

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Nicht per Post! Das ist letztens zum ersten Mal passiert und das macht so wenig Sinn. Mail ist schon gut. Oder: Noch besser. Die Themen so behandeln, dass es gar keine PR-Aussendungen braucht, sondern dass die Leute auf Facebook und Twitter einfach so drüber sprechen—weil es spannend ist.

 

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Montag ist am stressigsten, aber da bin ich deswegen auch schon so ein Arbeitstier, dass da eigentlich immer noch was geht. Am liebsten nicht abends. Aber eigentlich geht immer.

 

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Ich hab viel zu wenig mit PR-Agenturen zu tun, als dass ich da was sagen könnte.

 

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Nein.

 

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Leider auch nicht.

 

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Wenn die Nachrichten nicht durch (sofort als solche erkennbare) PR in die Welt gebracht werden müssen.

 

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Selber Geschichten machen, damit kein Medium um sie herumkommt.

 

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „VICE“ charakterisieren?

Politik, Neuigkeiten, Videos.

 

13. Wofür steht „VICE“ in wenigen Worten und was macht es als Medium unverwechselbar?

VICE ist ein in über 35 Ländern agierendes globales Medienunternehmen und weltweiter Marktführer in der Produktion und Distribution von Online-Video-Content. Nach seinem Launch 1994 hat sich VICE zu einem Multimedia-Netzwerk entwickelt, inklusive dem weltweiten Premium-Angebot für Online-Videos VICE.COM sowie einem internationalen Netzwerk digitaler Kanäle, darunter ein TV- und Feature Film-Studio, ein Magazin, ein Musiklabel und ein Buchverlag. Auch in Österreich und der Schweiz verändert VICE zunehmend die Medienlandschaft. Zuletzt sorgte VICE Austria mit Video-Reportagen für Aufsehen und launchte die Themenportale Noisey (Musik), MOTHERBOARD (Tech/Science) und MUNCHIES (Food Culture) als eigenständige Websites.

Das ist der offizielle Teil. Wir sind beim Leser—wir sind der Leser. Wir sitzen nicht im Elfenbeinturm und versuchen von dort, Menschen näher an ein Thema zu bringen. Das interessiert junge Menschen nicht. Wir gehen selbst ins Geschehen und sind auch für die Dinge offen, von denen wir anfangs keine Ahnung haben—und werden so oft sehr sehr gut in einem Gebiet. Wir sind authentisch, weil wir ehrlich sind.

 

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Psychotherapeutin.

 

 

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Studium der Politikwissenschaft in Wien, 2013 Praktikum bei VICE Alps, seit September 2015 stellvertretende Chefredakteurin.

Geburtsdatum: 05. Juni 1990

Hobbys: Alles mit meinem Hund, lesen, Theater, Menschen

Lieblingsort in Österreich: Der Garten meines Vaters

Lieblingsort weltweit: Hamburg und Gent

Lieblingsautor: Max Frisch

Lieblingsgetränk: Mangosaft

Lieblingsessen: Knoblauch mit egal was

Lieblingsfilm: „Mary & Max“, „Harold & Maude“

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Hanna Herbst ist stellvertretende Chefredakteurin VICE Alps: „Wenn man möchte, dass Menschen über gewisse Themen aufgeklärt werden, dann kann man sich derer annehmen und selbst der Gedanke, dass man einen Leser/Zuseher erreicht hat, seine Meinung zum Positiven beeinflusst hat, ist wunderbar.“

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