Journalist im Portrait

„Wenn man durch große Recherche und Umwege schließlich doch zum Ziel kommt, hat das was von einem Gipfelsieg.“

Claudia Köhle ist Lifestyle-Redakteurin und Ressortleiterin Lifestyle beim Verlagsgruppe-News-Titel „Woman“. Im »OBSERVER«-Journalistenportrait erklärt sie, was sie in ihrem Job antreibt und was sie gar nicht leiden kann.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Eigentlich liebe ich meinen Beruf vor allem für den Moment, wenn die Idee für eine Geschichte entsteht. Das kann sowohl beim Zähneputzen als auch im Gespräch mit einer Marktfrau passieren! Als Journalist lässt sich außerdem die Vielseitigkeit der Welt hautnah miterleben, und ich darf anderen Menschen davon erzählen. Und wenn man durch große Recherche und Umwege schließlich doch zum Ziel kommt, hat das was von einem Gipfelsieg!

 

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Ganz viel Schatten wirft der Moment, wenn geplante Geschichten zu platzen drohen. Und da ja überall Geschichten lauern könnten, fällt es oft schwer, abzuschalten. Das kann an den Nerven zehren. Vorverlegte Abgabezeiten. Dreifachproduktionen.

 

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an? 

Große Neugier. Die Hoffnung, Menschen zumindest kurzzeitig mit schönen Geschichten zu erfreuen.

 

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Themen, die mit Wohnen, Reisen, Technik, Dekoration und Geschenken zu tun haben. Also eigentlich alles 😉

 

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Allgemeine Informationen per mail, Einladungen auch per Post, da merke ich sie mir besser. Ansonsten geht Papier auf meinem Chaos-Schreibtisch meist unter. Gerne auch das persönliche Gespräch. Weil wohl für alle die Zeit knapp ist, am besten in der Redaktion.

 

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Jeden zweiten Dienstag gebe ich meine Seiten ab und habe Scheuklappen auf 😉 An allen anderen Tagen gilt: Besser nicht vor 9.00, aber dafür ruhig auch nach Sonnenuntergang.

 

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Informationen, die keinen Nachrichtenwert haben. Werbung, die als nichtssagende Geschichten getarnt ist. Zu blumige PR-Sprache, die sich liest, als wären die Infos im Opium-Rausch verloren gegangen ;))

 

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Nein, da gab’ s nichts, was mich noch nachhaltig beschäftigt. Unnötig finde ich Fotos mit weniger als 300 dpi .…

 

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Immer dann, wenn ich sofort Infos oder das gewünschte Fotomaterial in der richtigen Auflösung geschickt bekomme. Das ist wahre Freude 😉

 

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Eine gute PR-Agentur passt Meldungen an das jeweilige Medium an und liefert maßgeschneiderte Infos. Beachtet Vorlaufzeiten der jeweiligen Medien, reagiert schnell und ist gut erreichbar.

 

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Den jeweiligen USP des Produkts kurz und verständlich herausarbeiten.

 

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „Woman“ charakterisieren?

Ich sehe mich als Filter, der die relevanten News ins Töpfen, die schlechten ins Kröpfchen gibt und daraus möglichst unterhaltsame Geschichten macht.

 

13. Wofür steht „Woman“ in wenigen Worten und was macht es als Medium unverwechselbar?

Wer „Woman“ liest, ist in wirklich jedem Lebensbereich top informiert und hat Spaß dabei! Die Geschichten sind so vielseitig wie das Team selbst. Und wir essen ganz normal 🙂

 

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Immer, wenn ich mir diese Frage stelle, komme ich am Ende wieder auf diesen Beruf zurück. Vielleicht Kutschenfahrerin, das wollte ich als Kind werden. Oder als Tourismusbeauftragte zu unrecht vernachlässigte Regionen pushen!

 

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Nach der Matura in Innsbruck folgte ein Studium der Publizistik, Theaterwissenschaften und Jus in der Fächerkombination in Wien. Dazwischen ein Auslandssemester in meiner Herzensstadt Berlin an der Freien Universität und an der Humboldt Universität. Während des Studiums tausend Praktika und Aufträge beim Film im Bereich Requisite (z.B. Lisa Film) und Theater als Regieassistenz (Phönix Theater Linz). Technik- und Sprachausbildung beim Einkaufsradio Max, danach Moderatorin und Redakteurin für die Sendeschiene Bipa. Dann doch lieber Schreiben als Quatschen: Kurzer Abstecher in die Society-Redaktion der Tageszeitung „Österreich“. Seit 2008 Lifestyle-Redakteurin bei „WOMAN“, seit 2015 Ressortleiterin.

Geburtsdatum: 30 November 1981

Hobbys: Reisen, Essen (nicht Kochen!), Tiere, Filme. Alles Schöne, liebevoll Gemachte dieser Welt.

Lieblingsort in Österreich: Egger Alm bei Hermagor in Kärnten (ohne Strom und fließendes Wasser)

Lieblingsort weltweit: Egger Alm bei Hermagor in Kärnten. Ansonsten: Das Haus einer lieben Freundin in einer Bucht auf der kroatischen Insel Brac: Lavendelduft, Grillenzirpen, klares Salzwasser und Prosecco am Steg!

Lieblingsautor: zur Zeit: Sybille Berg

Lieblingsgetränk: Riesling, Wodka Cranberry, Fanta

Lieblingsessen: Schweinsbraten mit knuspriger Haut, Semmelknödel und Sauerkraut

Lieblingsfilm: Zu viele, ich bin ein Film-Junkie: „Pate 1“, „Pate 2“, „Pate 3“ konnte ich stundenlang mit meinem Vater sehen.

Lieblingsschauspieler: Das wechselt. Jennifer Lawrence finde ich momentan ganz gut.

Reise

Claudia Köhle, Ressortleiterin Lifestyle beim Verlagsgruppe-News-Titel „Woman“: „Unnötig finde ich Fotos mit weniger als 300 dpi.“

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