Journalist im Portrait

„Was mich bei Interviewanfragen manchmal stört, ist, wenn man ewig hingehalten wird.“

Christoph Langecker ist Chefredakteur des „VORmagazin“. Sein Motto lautet: Die Leidenschaft zählt, egal was man macht.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Definitiv die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen. Sie sind eine Bereicherung für mein Leben.

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

In jedem Job gibt es Schattenseiten. Der Journalismus ist natürlich sehr zeitintensiv, aber das sind andere Berufe auch. Die Leidenschaft zählt, egal was man macht.

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an? 

Es ist ein Privileg und eine Freude, die Personen und Geschehnisse, die die Menschen gerade bewegen, hautnah miterleben und darüber erzählen zu dürfen. Und jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen bzw. möchte gute Geschichten hören oder lesen.

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Es kommt immer darauf an, welche Themen für ein Medium passend sind. Im VORmagazin sind es meist kulturelle, regional relevante und gesellschaftliche Themen. Und natürlich Neuigkeiten im Verkehrs- und Reisebereich. Mit der Fashion Show in Paris können wir nicht so viel anfangen.

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Definitiv per E-Mail.

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Da gibt es keine bestimmten Zeiten. Ich versuche abseits von Terminen schnell zu antworten. Ab der Monatsmitte bin ich sicher schwieriger zu erreichen, da in der zweiten Monatshälfte das Magazin produziert wird.

7. Was können Sie im Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Wenn man in einem Termin sitzt und innerhalb einer Stunde vier Anrufe von der gleichen Nummer bekommt. Irgendwann denkt man: „Ist irgendwas passiert?“ Schließlich geht man kurz raus und ruft zurück. Dann kommt der Satz: „Wir haben Ihnen vor zwei Tagen ein E-Mail geschickt und wollten fragen, ob Sie es bekommen haben.“ Das geht gar nicht. Zweitens finde ich es sehr unprofessionell, wenn Agenturen Themen anbieten, die definitiv nicht in ein Medium passen. Sprich: Es wäre schon angebracht, sich vorher das Magazin anzuschauen bzw. zu wissen, wen man anruft.

 8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Nicht konkret. Was mich bei Interviewanfragen manchmal stört, ist, wenn man ewig hingehalten wird. Ja oder nein zu sagen, ist nicht so schwer.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Jeder freut sich über Anerkennung. Wenn sich der PR-Agent eines Interview-Partners nach dem Termin meldet und erzählt, dass sein Schützling die Fragen gut fand, freut einen das schon.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Ein Gespür für das Medium, Empathie und schnelles Reagieren.

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Inhalte ganz gezielt, individuell und sinnvoll anbieten und keine Praktikanten bis zum Exzess anrufen lassen.

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe beim „VORmagazin“ charakterisieren?

Als Chefredakteur ist man nicht nur Leiter einer Redaktion, man ist auch Repräsentant des Magazins. Ich mag diese Kombination.

13. Wofür steht das „VORmagazin“ in wenigen Worten und was macht es als Medium unverwechselbar?

Das „VORmagazin“ist das Monatsmagazin der Ostregion. Wir schreiben das, worüber die Menschen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland in den Bereichen Kultur, Regionalität und Lifestyle reden.

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Es ist genau das, was ich machen möchte. Also denke ich über Alternativen nicht nach.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Redaktion „trend“/“profil“, Chef vom Dienst „VORmagazin“, Chefredakteur „wienlive“, Chefredakteur „VORmagazin“

Geburtsdatum: 4. November 1977

Hobbys: Fotografie, Reisen und Tennis

Lieblingsorte in Österreich: Wien, Kobersdorf und Maria Alm

Lieblingsorte weltweit: Paris, New York, London, Istanbul, La Croix Valmer, Naxos

Lieblingsautor: T.C. Boyle, Anna Gavalda und Rafik Schami

Lieblingsgetränk: Frucade

Lieblingsessen: Kalbsbutterschnitzel, Marillenknödel

Lieblingsfilm: „Sweet and Lowdown“ von Woody Allen

Lieblingsschauspieler: Steve McQueen

Christoph Langecker, Copyright www.peterrigaud.com

Christoph Langecker ist Chefredakteur des „VORmagazins“, ist mit Leib und Seele Journalist: „Es ist genau das, was ich machen möchte. Also denke ich über Alternativen nicht nach.“

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