Journalist im Portrait

„Bald wird mehr Geld aufgewandt, um Medien zu beeinflussen, als sie zu machen.“

Nach einem Management-Buyout fungiert der frühere Chefredakteur Florian Zangerl ab sofort als Herausgeber und Geschäftsführer des „Industriemagazin“.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Dass uns Leserinnen und Leser das kostbarste Gut der Welt schenken: ihre Zeit.

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Die Schattenseite der Branche ist der wirtschaftliche Druck auf sie und die Tatsache, dass bald mehr Geld aufgewandt wird um Medien zu beeinflussen, als sie zu machen.

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?

Dass sich allen Niedergangsprophezeiungen zum Trotz Qualität und redaktioneller Aufwand immer noch lohnen.

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Ich beobachte gerne gut gemachte Versuche Themen zu setzen, Produktmeldungen finde ich zumeist nur mäßig spannend.

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Gezielt und per Mail.

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Leider decken sich diese beiden Zeiten. Vor neun, nach sechs und am Freitag Nachmittag ist die Erreichbarkeit am höchsten, aber auch die Produktivität. Grundsätzlich bin ich für ein interessantes Gespräch immer aufgeschlossen.

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Den eingelernten Satz: „Wir haben Ihnen etwas zugeschickt, haben Sie das erhalten?“

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Als ich aus dem Callcenter einer großen Agentur dreimal hintereinander die Frage aus Punkt 7 zur selben Aussendung gestellt bekam.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Freude stellt sich immer dann ein, wenn das Prinzip: „Nicht sehen, nicht hören, nicht lesen“ durchbrochen wird. Positiv und weniger kryptisch formuliert: der kluge, zum Heft passende Vorschlag bereitet immer wieder Freude.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Den guten PR-Berater zeichnet aus, dass ihn Journalisten auch freiwillig zurückrufen.

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Auf gezielte Geschichten statt PR-Bombardements.

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe beim „Industriemagazin“ charakterisieren?

Als abwechslungsreichen, spannenden Job mit einem famosen Team.

13. Wofür steht das „Industriemagazin“ in wenigen Worten und was macht es als Medium unverwechselbar?

Das Industriemagazin schafft beruflichen Nutzen für eine sehr anspruchsvolle Zielgruppe. Unabhängigkeit, Seriosität, ein klarer Fokus zeichnen das Magazin aus.

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Ist das ein Angebot?

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Gymnasium, HTL, „NEUE Vorarlberger Tageszeitung“, BWL-Studium, freier Journalist, Studium für den Chefredakteurs-Job abgebrochen, Geschäftsführer, Herausgeber

Geburtsdatum: 29.August 1975

Hobbys: Bergsteigen, Skitouren

Lieblingsort in Österreich: Bregenz

Lieblingsort weltweit: Buenos Aire

Lieblingsautor: Günter Grass

Lieblingsgetränk: Weisswein, als Alternative Leitungswasser.

Lieblingsessen: Für einen braven Vorarlberger können das nur Kässpätzle sein.

Lieblingsfilm: „Christus kam nur bis Eboli“

erreichbar unter: florian.zangerl@industriemagazin.at

Florian Zangerl war bisher Chefredakteur und ist nach einem Management-Buyout Herausgeber und Geschäftsführer des „Industriemagazin“.

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