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Mediaprint- und Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger als VÖZ-Präsident wiedergewählt

Der Generalbevollmächtigte der Verlagsgruppe News, Helmut Hanusch, wurde neuer Vizepräsident.

Ende Juni 2014 wurde Thomas Kralinger bei der 61. Generalversammlung als Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) einstimmig wiedergewählt. Der Mediaprint- und „Kurier“-Geschäftsführer ist seit 2012 Präsident des Verlegerverbandes. Der Generalbevollmächtigte der Verlagsgruppe News, Helmut Hanusch, wurde neuer Vizepräsident. Weiters wurde Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group und „Der Standard“-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann ins Präsidium gewählt. Darüber hinaus wurden Claudia Gradwohl, Generalsekretärin der Verlagsgruppe News, Rudolf Schwarz, designierter Geschäftsführer von „Die Presse“ und „WirtschaftsBlatt“ und Thomas Zembacher, Geschäftsführer des österreichischen Wirtschaftsverlages, in den Vorstand gewählt.

Kralinger dankte Bronner für sein langjähriges Engagement 

Nicht mehr für die Funktion des Präsidiumsmitglieds stand „Der Standard“-Herausgeber Oscar Bronner zur Verfügung. Bronner hat sich Mitte Mai bereits aus dem operativen Geschäft bei der Mediengruppe zurückgezogen. Der Gründer des „Standard“ war seit 1989 Mitglied des VÖZ-Vorstandes, seit 1991 im Präsidium und seit 1995 Vizepräsident des Zeitungsverbandes. Darüber hinaus war Bronner seit 11 Jahren Vorsitzender des Publizistischen Beirates. Diese Funktion wird der stellvertretende Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten“ Andreas Koller übernehmen. Kralinger dankte Bronner für sein langjähriges Engagement in der österreichischen Printlandschaft und in zahlreichen Führungsfunktionen des Verbandes: „Oscar Bronner hat diesen Verband in den vergangenen Jahren aktiv mitgestaltet. Sein Eintreten für eine transparente Werbevergabe der öffentlichen Hand, klare Spielregeln für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und bessere Rahmenbedingungen für Medienhäuser verlegerischer Herkunft haben die politische Linie des VÖZ stark geprägt.“

Die Leitung des Juristischen Beirates übernimmt Heimo Allitsch, Styria Media Group, vom scheidenden Geschäftsführer von „Presse“ und „WirtschaftsBlatt“, Michael Tillian.

Branche muss sich Wettbewerb mit mehr Selbstbewusstsein stellen

Der wiedergewählte VÖZ-Präsident dankte den Vorstandsmitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen. Für seine Funktionsperiode nannte er zwei Schwerpunkte: „Österreichische Medienhäuser setzen seit Jahrzenten positive und kreative Akzente im Markt. Die latente Grabesstimmung ist Gift für unsere Produkte. Werbebuchungen erfolgen oft nicht nach rationalen Gesichtspunkten, sondern folgen enthusiastisch neuen Nutzungstrends und nicht festen Konsumationsgewohnheiten. Beim Leser sind die Vorteile der Kaufzeitungen und Kaufmagazine noch immer fest verankert, wie eine aktuelle Aegis-Werbewirkungsstudie bewiesen hat. Mit mehr Selbstbewusstsein muss sich die Branche dem Wettbewerb mit konkurrierenden Mediengattungen stellen.“ So haben sich die Nutzungsgewohnheiten der TV-Seher durch die Digitalisierung radikal geändert. „Das lineare Fernsehen ist genauso wie das Radio heute ein Nebenbei-Medium.“ Ebenfalls erwähnte Kralinger eine Untersuchung des eBay Research Labs, wonach bezahlte Suchmaschinen-Werbung keine messbaren Vorteile für Unternehmen gegenüber einer Listung in regulären Suchergebnissen hat. „Es gibt kein Naturgesetz der Digitalisierung, dass Print-Werbung unwirksam wäre und die Umsätze von TV- und Suchmaschinen-Anzeigen daher wachsen. Diesen Irrtümern müssen wir klare Argumente und ein positives Stimmungsbild entgegensetzen.“

Als zweiten Schwerpunkt der Verbandsarbeit nannte Kralinger das Eintreten für bessere medienpolitische Rahmenbedingungen. Dabei blickte er auf medienpolitische Wegmarken der letzten Monate zurück: „Nach der Nationalratswahl haben wir von der Bundesregierung mehr Bewegung gefordert. Ja, es hat sich etwas bewegt, aber in die falsche Richtung. Es scheint als ob die Regierung den medienpolitischen Rückwärtsgang eingelegt hat“, kommentierte der VÖZ-Präsident die drastische Kürzung der Presseförderung und die „verunglückten“ Entwürfe für ein Informationsfreiheitsgesetz sowie eine Geheimschutzordnung. Ein Leistungsschutzrecht könnte jedoch einen „Lichtblick“ bringen.

Kralinger VÖZ

Für eine weitere Funktionsperiode gewählt: der alte und neue VÖZ-Präsident Thomas Kralinger.

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